Hunderte von Berichten von Reisen ins Heilige Land, nach Palästina, sind aus dem 18. und 19. Jahrhundert überliefert, oftmals akribisch, detailliert, dickleibig. Diese Aufzeichnungen sind die wohl wertvollste Quelle für die Kenntnis vom Palästina des vorigen Jahrhunderts. Vor allem ihnen danken wir das Wissen darum, daß das Heilige Land mehr war als nur eine Ansammlung heiliger Stätten oder der Tummelplatz malerischer (oder furchteinflößender) Beduinenstämme. Neben die Beschreibung der Landschaften und Orte treten Schilderungen der zumeist wenig bekannten bewegten jüngeren Geschichte den Landes zwischen Mittelmeer und Jordan. Wenn eine spätere Legende behauptet, dieses Land sei vor dem Beginn der systematischen jüdischen Besiedlung —öde, rückständig und menschenleerin gewesen, so zeichnen die Reiseberichte jener Zeit ein anderes Bild, geben Zeugnis von einer reichen Kultur, vom Fleiß arabischer Handwerker und Bauern und von der Fruchtbarkeit der Äcker. KLAUS POLKEHN (Journalist, Jahrgang 1931, seit den 60er Jahren auf die arabische Welt spezialisiert; zahlreiche Reisen in die meisten Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas; Reiseberichte und kulturgeschichtliche Bücher über die arabische Welt; zahlreiche Publikationen zum Palästina-Problem) Ort: Palästina Forum (Klausgasse 40a, 1160 Wien) Datum: 10. März 2006 Uhrzeit: 19.00 Uhr (c.t.) in Kooperation mit dem Palästina Forum Wien und der Gesellschaft für Österreichische-Arabische Beziehungen (GÖAB) |